Die Schafzucht
Krainer Steinschaf
Die Ursprungstiere dieser Herbuchzucht stammen von dem Schafgut Kutter,Baden-Württemberg und von dem Oberer Hardthof, Hessen.
Die Zeit zwischen Frühjahr und spätem Herbst verbringen die Tiere auf der Weide, zumindest aber 270 Tage pro Jahr. Sie können sich ständig bewegen, was sich positiv auf die Qualität des Fleisches auswirkt. Außerhalb der Vegetationsperiode und bei entsprechender Witterung steht den Tieren ein Stall bzw. Unterstand mit freiem Auslauf zur Verfügung. Die Tiere werden wiederkäuergerecht gefüttert. Im Winter wird hofeigenes Heu verfüttert, in der Zeit zwischen Frühjahr und Herbst ernähren sich die Tiere auf der Weide von Gräsern und Kräutern. Die Lämmer werden mindestens 3,5 Monate von der Mutter gesäugt.
Die Weidehaltung der Schafe trägt wesentlich zur Landschaftsgestalltung und -pflege bei, weshalb die Tiere ein wertvolles Stück Kulturgut darstellen. Fleisch vom Krainer Steinschaf ist mager, feinfasrig, besitzt ein äußert dezentes, feinwürziges Aroma und weist bedingt durch das hochwertige Futter einen hohen Anteil mehrfach ungesättigter Fettsäuren auf.
Verkaufstiere
Erst in 2021 haben wir wieder Tiere zu verkaufen
Gallery
Lämmer 2016
Lämmer 2015
Lämmer 2014
Schur
Ursprung
Es handelt sich um eine Schafrasse der Julischen Alpen im Dreiländereck Kärnten, Slowenien und Friaul.
Wenngleich die Verbreitung über drei Länder bereits in der dreisprachigen Namensgebung erkennbar ist, so war die Rasse doch von jeher im Bereich slowenisch sprechender Bevölkerung verbreitet.
Die Rasse gehört phänotypisch und aufgrund ihrer asaisonalen Ablammung zur Steinschafgruppe und entspricht noch dem alten, mischwolligen Typ ohne Bergamaskereinkreuzung. Der Hauptbestand dieser Rasse hat im Gebiet des Triglav Nationalparks im Bezirk Bovec in Slowenien überlebt.
Die Jahrhunderte alte Tradition ihrer Nutzung als Milchschafrasse hat dies ermöglicht, auch wurden deshalb nie Bergamaskerschafe eingekreuzt. Der Versuch der Veredelung durch den Einsatz von Ostfriesenböcken im ehemaligen Yugoslawien hätte die Rasse aber beinahe vernichtet.
Der Rückgang der Landwirtschaft und der Bevölkerung allgemein in diesem Gebiet wurde die zweite große Bedrohung. Noch 1990 schien es erforderlich, eine ex situ Erhaltung anzustreben. So wurden 1988 und 1991 reinrassige Tiere nach Österreich und Bayern gebracht und es entwickelte sich daraus bis heute eine ansehnliche Population von über 300 Mutterschafen. Die Rasse wurde von der EU als erhaltungsw&uumml;rdig eingestuft und wird in Bayern und Österreich über Förderprogramme finanziell unterstützt. Mittlerweile wurde aber in Slowenien eine Förderung in vergleichbarer Höhe und in Verbindung mit Reinzucht eingeführt. Es wird dort eine Kernpopulation von 600 Tieren angestrebt.
Die Rasse ist klein- bis mittelgroß und sehr feingliedrig. Böcke erreichen bis 80 kg, Mutterschafe 60 kg Körpergewicht. Die Mischwolle ist glänzend weiß oder tiefschwarz (lichtechtes Schwarz). Braune oder graue Tiere sind sehr selten.
Der Kopf ist lang und schmal, das Profil gerade, die kurzen Ohren stehen waagerecht nach der Seite. Die Böcke sind meist unbehornt, da die Slowenen konsequent Hornanlagen ausmerzen. Die Schafe lammen dreimal in zwei Jahren, teilweise auch zweimal jährlich. Die Zwillingsrate hängt sehr stark von der Fütterung ab. Zwillinge werden in Slowenien nicht gewünscht, da die Schafe zum Melken gebraucht werden. Die Heimatregion gehört außerdem zum Karst und die Schafe müssen mit diesem Phänomen fertig werden! Die Lämmer entwickeln sich sehr schnell bei einer Tageszuwachsrate von 200 Gramm. Die Nutzung als Milchrasse in Slowenien stellt für Mitteleuropa eine Besonderheit dar, da das Melken in großer Herde auf der Alm sonst eher für Osteuropa typisch ist.
Die Schafe werden dadurch streng saisonal gehalten, d.h. nur Ende November zugelassen, so dass sie synchron Ende April lammen. Nach sechs Wochen werden die Lämmer abgesetzt und die Mutterschafe auf der Alm gemolken. Die Zuchtböcke gehen nach der Deckzeit alle zur Schlachtung und im folgenden Herbst werden neue Bocklämmer - im Tausch mit den Nachbarn! - verwendet. Auf diese Weise haben sich die Bauern im Triglav über viele Generationen nicht nur die Überwinterung der Böcke gespart, sondern offenbar auch Inzuchtschäden vermieden. Der Käse ist ein fester Schnittkäse der in der Naturrinde als 3 - 4 kg schwerer Laib reift. Er wird in der Region mit guten Preisen und Erfolg vermarktet.
Der Nachteil der ex situ Erhaltung hat sich beim Bovska Schaf vor allem in der fehlenden Milchnutzung in Bayern und Österreich gezeigt. Aus diesem Grund wurde ein überbetriebliches Almprojekt mit Förderung durch die EU in Kärnten initiiert, das 2000 begonnen wurde. Der Almbetrieb liegt im Großglocknergebiet in Heiligenblut auf 1400 m Höhe. Die Ergebnisse der ersten zwei Jahre haben gezeigt, dass die Rasse sich durch ihre Anpassungsfähigkeit und Mentalität für diese Form der Haltung bestens eignet. 90 Schafe werden zweimal täglich mit der Maschine gemolken. Die Milchleistung streut aber extrem, wurde sie doch über zehn Jahre kaum beachtet. Die Tagesleistung schwankt zwischen 0,5 und 3 l, auch die Konstanz der Leistung über die drei bis vier Monate auf der Alm ist sehr unterschiedlich. Das Bovska Schaf ist nicht nur altes Kulturgut mit sehr langer Tradition, sondern auch ein geeignetes Symbol für ein zukünftiges Europa der Regionen!
Dr. Reiner Seibold